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Geschlechtssensible Praktische Tools für die Jugendarbeit


06. Jänner 2025

Unsere Redakteurin Elisabeth hat einige spannende praktische Tools für deine geschlechtssensible Arbeit mit Jugendlichen zusammengestellt.

Checken was typisch männlich bzw. typisch weiblich ist, Kahoot zu den geschichtlichen Errungenschaften in Bezug auf die Gleichberechtigung oder vielleicht mal Gefühlspantomime machen? Lass dich inspirerieren!

  • Typisch männlich – typisch weiblich

Sammelt in eurer Jugendgruppe Eigenschaftswörter und notiert sie auf einzelnen Kärtchen. Im Anschluss ordnen die Jugendlichen die Kärtchen den Kategorien männlich-weiblich-neutral zu. Weiters moderieren die Gruppenleiter:innen eine Diskussion, sprechen Klischees, Stereotypen und Vorurteile in Bezug auf Geschlechter an. Die Jugendlichen bringen ihre Meinung ein und erklären ihre Zuordnung. Die Leiter:innen sind durch aktives Zuhören gefordert.

  • Kahoot zu den geschichtlichen Errungenschaften in Bezug auf die Gleichberechtigung der Geschlechter bzw. auch Definitionen von Begrifflichkeiten

Mögliche Fragen könnten sein: 
Seit wann dürfen Frauen in Österreich wählen? 
Wie hieß die erste Frauenministerin in Österreich? 
Was versteht man unter dem Begriff queer?
Bei amtlichen Dokumenten finden sich welche Auswahlmöglichkeiten das Geschlecht betreffend: männlich, weiblich und ….?

  • Psalm 139 beten 

Besonders als Abschluss oder zu Beginn einer Jugendstunde kann dieser Psalm passend zum Thema gebetet werden. Es kommt zum Ausdruck, dass Gott uns kennt, liebt und wunderbar gemacht hat. Viele Jugendliche sind auf der Suche nach ihrer Identität. Dabei spielt es keine Rolle, in welche Kategorien dieser Welt wir uns einordnen. Wichtig ist, dass Kinder und Jugendliche die Liebe Gottes erfahren. - Du bist gewollt und geliebt, so wie du bist.

In der Unterteilung von zwei Gruppen wird der Psalm abwechselnd gebetet. Danach sind alle eingeladen eine Passage, die sie besonders berührt hat, zu wiederholen.

  • Gefühlspantomime 

Als Einstimmung, um sensible Themen anzusprechen, ist es essenziell, eine gute Basis zu schaffen, um über Gefühle und Emotionen ins Gespräch zu kommen. Auf die eigene Gefühlswelt und die der anderen Personen zu achten ist in unserer schnelllebigen Welt nicht einfach. Daher möchten wir die Aufmerksamkeit auf die Mimik und Gestik richten. Man kann entweder Teams gründen oder alle Teilnehmer:innen verschiedene Gefühle erraten lassen.

Im Nachhinein besteht die Möglichkeit zur Reflexion: Woran hast du das Gefühl erkannt? Zeigst du deine Gefühle nach außen hin? Versuchst du oft Gefühle zu verbergen? Bei welcher Person fällt es dir leicht über Gefühle zu sprechen? Schenkst du den Gefühlen und Emotionen deiner Mitmenschen besondere Beachtung?

Zu guter Letzt sollte von den Gruppenleiter:innen angesprochen werden, dass Gefühle und Emotionen wichtig sind. Sie helfen uns Dinge einzuschätzen und warnen vor Gefahren. Die eigenen Gefühle sind nicht falsch und es ist essenziell darüber zu sprechen.

  • Spielesammlung vom Verein EfEU 

Der queer-feministische Verein EfEU wurde für die Gestaltung der Spielesammlung „Gleichstellung spielerisch thematisiert“ von der Stadt Wien und dem Wiener Frauenservice gefördert. Die Sammlung ist eine kleine Schatzkiste und bietet eine Methodenvielfalt zum Thema. Sensis, Bingo, Millionenshow und Who fits in? empfinde als sehr praktisch, da manchen Spielformate bekannt sind. Die Materialien zu den Spielen sind alle im PDF zu finden.

Quelle: https://www.efeu.or.at/seiten/download/Spielesammlung_EfEU_2020.pdf

  • Unique is for everyone – Initiative der Evangelischen Jugend Wien 

In den letzten Jahren veranstaltete die EJ Wien „Unique is for everyone“, wo zu Beginn einschließlich Mädels-Empowerment die Intention gewesen ist. Ein Jahr später wurde auch eine eigene Veranstaltung für junge Männer initiiert. Im Rahmen von unterschiedlichen Workshops setzten sich die Jugendlichen mit Stereotypen und Klischees auseinander, aber auch ihrem Glaubensleben und Möglichkeiten der Entfaltung ihrer Persönlichkeit. Danach ließ man den Abend beim Trinken von Cocktails, Musik, guten Gesprächen und Tanz den Abend ausklingen. Ein Besuch mit der eigenen Jugendgruppe in den Wiener Gemeinden oder die Organisation eines ähnlichen Events in der eigenen Gemeinde stellen eine gute Idee dar. Für Tipps zur Umsetzung stehen die Organisator:innen sicher zu Verfügung.

Quelle:  https://www.evang-wien.at/unique