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Beitrag

Hannah Rippel im BJV Vorstand


11. April 2025

Die EJÖ ist erneut im Vorstand der BJV für weitere zwei Jahre vertreten. Unsere Kandidatin Hannah-Katharina Rippel aus der EJ Wien wurde erneut bei der Vollversammlung aller Mitgliederorganisationen der Bundesjugendvertretung am 20.03. gewählt.

Bereits die letzten zwei Jahre hat sich Hannah für das Thema Inklusion stark gemacht und z.B. den Inklusionsbeirat der BJV mitbegründet.

In der kommenden Amtsperiode möchte sie diese wichtige Arbeit fortführen und zudem die Themen Partizipation und Demokratiebildung zusätzlich in den Fokus nehmen. Wir haben sie zum Gespräch gebeten ...

 

Hallo Hannah! Wir gratulieren sehr herzlich zur Wahl in den BJV-Vorstand am 20.3.25. Die BJV ist nicht jeder:m bekannt. Kannst du bitte die BJV kompakt beschreiben? Ihre Aufgaben, Positionen, Arbeitsfelder und Projekte, ihre Rolle im politischen System in Österreich.

Die Bundesjugendvertretung (kurz BJV) ist die gesetzlich verankerte Interessensvertretung für alle Menschen von 0-30 in Österreich. Die BJV hat sozialpartnerschaftlichen Status und kümmert sich im ständigen Austausch mit Entscheidungsträger:innen um die Anliegen junger Menschen in Österreich. 

Du warst ja schon die letzten beiden Jahre für die EJÖ im BJV-Vorstand sehr aktiv, kannst du bitte kurz auf die vergangenen zwei Jahre zurückblicken, du hast dich ja in Sachen Inklusion sehr engagiert?

Genau, ich habe bereits eine Amtsperiode hinter mir und wurde bei der Vollversammlung wiedergewählt. Die letzten beiden Jahre habe ich mich unter anderem im Inklusionsbeirat und für deren Gründung engagiert. Wir haben diesen eingesetzt um auch die Stimmen junger Menschen mit Behinderung gut vertreten zu können. 

Danke für deine tolle Arbeit! Was erwartest du von den kommenden zwei Jahren hast du schon konkrete Ziele bzw. welche Themen wirst du im Auftrag der EJÖ versuchen zu platzieren.

Ich plane mich auch in den nächsten beiden Jahren im Inklusionsbeirat einzusetzen, außerdem möchte ich daran arbeiten das Vertrauen junger Menschen in demokratische Strukturen zu stärken. 

Wie siehst du die Zusammenarbeit, Kommunikationsaustausch mit der EJÖ? Fließen Projekte, Schwerpunkte und Themen der BJV in die Arbeit der EJÖ und umgekehrt ein? Lassen sich EJÖ-Themen in der BJV einbringen, oder rutscht in der BJV-Vorstandsarbeit die "Herkunftsorganisation" in den Hintergrund?

Schwierige Frage, natürlich fließt bei uns allen die Prägung der Herkunftsorganisation in die Arbeit ein, im Vorstand hatten wir trotzdem immer „das Große und Ganze“ nämlich das Wohlbefinden aller jungen Menschen in Österreich im Blick. Ich gehe davon aus, dass sich das in dieser neuen Vorstandsperiode mit teilweise neuen Gesichtern und Organisationen nicht ändern wird. 

Was war bisher deine größte Herausforderung in deiner Arbeit für die Bundesjugendvertretung?

Eindeutig die Zeit, gerade die Menschen in meiner Heimatgemeinde können ein Lied davon singen, dass die Terminfindung manchmal extrem schwierig ist oder ich schon lange ausgemachte Treffen absagen muss. Meine Ressourcen haben sich in Richtung BJV verschoben, dafür habe ich manche Ehrenämter pausiert oder zurückgelegt. 

Welche Erfahrungen hast du in der Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen?

Seit meiner Konfirmation im Mai 2013 mache ich Konfirmanden-Arbeit, kurz darauf habe ich die Kinderfreizeiten in der Gemeinde unterstützt und dann auch übernommen, kurzfristig habe ich auch die Jugendfreizeit im Planungsteam unterstützt. 10 Jahre habe ich den Jugendtreff in meiner Gemeinde im Leitungsteam mitgestalten dürfen. Inzwischen leite ich eine Kinderfreizeit, die Jungschar in meiner Gemeinde, mache Festivalseelsorge und sitze in dem ein oder anderen Gremium. Ich glaube es gibt wenig, was ich nicht gemacht habe. 

Was sind die zentralen Werte, deine und natürlich die der EJÖ, die du in deiner Arbeit als Vorstandsmitglied vertreten möchtest?

Kein Wert aber eine wichtige Fähigkeit: ein faires Miteinander, indem das Gemeinsame über dem Trennenden steht.

Welche Themen hältst du derzeit für die wichtigsten Herausforderungen in der Jugendarbeit auf nationaler Ebene?

Keine Herausforderung, mehr ein Wunsch: das Gemeinsame über das Trennende stellen. 

In der EJÖ halte ich es für wichtig, sich auch über Gliederungsgrenzen hinaus zu vernetzen und auszutauschen. Man kann so viel mitnehmen – auch wenn man das manchmal nicht glaubt. Sinngemäß dasselbe halte ich auch in der Jugendarbeit allgemein für sinnvoll, ganz viele Orgas kämpfen mit denselben Themen, wieso nicht -auf allen Ebenen- miteinander sprechen, auch vor Ort oder im Bundesland. Man kann auch gesellschaftlich im Dialog wahnsinnig viele Vorurteile abbauen. 

Da hast du wohl recht. 
Mit Blick auf die BJV: Die setzt sich ja aus ganz unterschiedlichen Jugendorganisationen zusammen. Wie funktioniert dort der Meinungsbildungsprozess mit so vielen unterschiedlichen Meinungen und Interessen?

Häufig haben wir zum Glück eine ähnliche Grundeinstellung. Sollte dies mal nicht so sein, wird viel miteinander gesprochen und diskutiert, und im Endentschluss gibt es eine Abstimmung welche in der BJV immer eine 2/3 Mehrheit benötigt. 

Welche Strategien verfolgt die BJV, um junge Menschen stärker in politische Entscheidungsprozesse einzubinden?

Verschiedene Dialogveranstaltungen wie die Österreichische Jugendkonferenz oder den Jugendklimarat aber auch Online-Befragungen und die Beiräte und Komitees liefern wichtigen Input. 
Bei den Dialogveranstaltungen kommen Entscheidungsträger: innen und junge Menschen zusammen und können einander begegnen und zuhören. 

Ist die Rolle der Digitalisierung in der Jugendarbeit ein Punkt der auf der BJV-Agenda steht? Wenn ja, wie lässt sich der aktuelle Stand der Dinge beschreiben?

…die Themen für die Vorstandsperiode 2025-2027 stehen aktuell noch nicht fest, dies geschieht bei einer Klausur im April.

Welche Vision hast du für die Zukunft der Jugendarbeit in Österreich?

Eine weiterhin möglichst bunte Landschaft, welche eine sichere Finanzierung genießt und unabhängig von Finanzierungssorgen agieren und arbeiten kann. Ich finde es extrem schade, dass so manche gute Idee aufgrund von fehlender Finanzierung nicht – oder nur in kleinem Rahmen- umgesetzt werden kann. 

Zum Schluss noch ein kurzer Wordrap:

Wenn ich morgens in den Spiegel schaue, …schaue ich in müde Augen. 

Ein guter Tag beginnt für mich …ohne Wecker, mit der Sonne im Gesicht. 

Die EJÖ steht für …das Empowerment junger Menschen. 

Evangelisch sein bedeutet für mich …Teil einer für mich sehr wertvollen Gemeinschaft zu sein, die mich und meine Werte nachhaltig geprägt hat.

Genießen kann ich …auch die kleinen Ruhemomente im stressigen Alltag. 

Heimat bedeutet für mich …kein Ort, sondern ein Gefühl. 

Überhaupt nicht mag ich …Abgehobenheit.

Ich glaube an …eine gerechtere Zukunft.

Handy, email, SMS, WhatsApp, Insta, TikTok …lasse ich im Urlaub gerne ausgeschaltet. 

Abendessen würde ich gerne mal …mit meinem verstorbenen Großvater.

Wenn ich mal ganz weit weg will, dann nach …egal. Hauptsache weg :)

Derzeit lese ich …zuviele Emails. 

Wenn ich den x-fach Jackpot im Lotto knacke, dann …nehme ich Urlaub und reise erstmal. 

Ich kann nicht verstehen, …dass Menschen einander manchmal einfach nicht zuhören. 

Mein größter Wunsch ist …Gesundheit für meine Liebsten.


Vielen Dank für das Gespräch!


INFO: Die Bundesjugendvertretung ist die gesetzlich verankerte Vertretung aller jungen Menschen zwischen 0-30 Jahren in Österreich und setzt sich gegenüber der Politik für die Rechte und Themen von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein.