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JURÖ 2024 - SuperWahl


12. Juni 2024

Vom 7. bis 9. Juni waren wir auf Burg Finstergrün, haben gewählt, diskutiert, Impulspapiere zur "Pride" und zum "Wert der ausserschulischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und ihre positive gesellschaftliche Auswirkung" verabschiedet.

 

Es war ein intensives Wochenende bei dem sich die neuen Delegierten des JURÖ aber gut kennenlernen konnten und vor allem es war ein tolles Miteinander.

Gleich vorweg, sozusagen Spoileralarm: Der neue ehrenamtliche Vorsitzende der EJÖ heißt Lukas Hauser.

Der 22-jährige Kärntner aus Treffen am Ossiachersee wurde am Sonntag, 9. Juni 2024, auf Burg Finstergrün, Ramingstein/Salzburg vom Jugendrat für Österreich gewählt und tritt mit sofortiger Wirkung sein Amt an. Er ist auch Delegierter der Diözese Kärnten-Osttirol in die Synode A.B. ist, nimmt die Wahl „mit großer Freude“ an und bedankt sich für das entgegengebrachte Vertrauen. Er freut sich besonders, dass in der neuen Jugendleitung für Österreich (JULÖ) gesamt Österreich mit abgebildet ist.
Bei der Amtsübergabe durch seinen Vorgänger Benedikt Schobesberger betonte Lukas Hauser, dass sie als Vorsitzendenduo "oft (theologisch) unterschiedliche Ansichten hatten, aber haben dennoch immer gut zusammenarbeiten können. Und wenn wir das schaffen, dann kann das auch die Gesamtkirche/Gemeinden schaffen."

Lukas ist Student der evangelischen Fachtheologie in Wien. Seit über 10 Jahren ist er bereits in der Pfarrgemeinde Villach St.Ruprecht aktiv, wo er auch seit 2019 als Teil der Gemeindevertretung tätig ist. Seit 2018 ist er Mitglied im Diözesanjugendrat (DJR) Kärnten-Osttirol (wo er auch von 2018-2023 in der Diözesanjugendleitung war) und von 2021 bis 2023 war er stellvertretender Vorsitzender der EJÖ. Weiters hat er seit 2023 im ökumenischen Jugendrat die Postition des Nationalkorrespondenten inne. Seine Freizeit verbringt er gerne mit Freunden. Er liebt es Gesellschaftsspiele zu spielen, mit seinem Hund zu gehen und besucht gerne das Theater. Am meisten Kraft gibt ihm aber besonders die Zeit, die er zuhause in Kärnten bei seiner Familie und seinen Freunden verbringt. Auch sein Lektorenamt übt er gerne aus.

In seiner neuen Funktion als Vorsitzender will er vor allem die hervorragende Arbeit seines Vorgängers fortsetzen. Er sieht große Chancen darin, weiterhin Brücken zwischen den verschiedenen theologischen Lagern unserer Kirche zu bauen. Ihm ist es aber auch besonders wichtig, dass die EJÖ nach außen gestärkt wird. Die EJÖ soll vielen, die uns noch nicht kennen, ein Begriff werden.

Sein Amtsvorgänger Benedikt Schobesberger war in seinem persönlichen Rückblick auf die letzten drei Jahre als EJÖ Vorsitzender "froh, dass in der vergangenen Funktionsperiode vieles erreicht und umgesetzt werden konnte, z.B. die neue Mitarbeiter:innen-Datenbank, die Verjüngung der kirchlichen Gremien, Festivalseelsorge ein zentrales Arebitsfeld geworden ist und das neue, EJÖ-weit gültige Schulungskonzept „ej qualifies“ auf Schiene gebracht wurde. Lowlight waren für ihn "die schmerzhaften Einsparungen, welche aufgrund des Mitgliederrückganges notwendig wurden, und dass manches "noch nicht fertig umgesetzt, aber auf der Zielgeraden, wie z.B. die neue Gewaltschutzrichtlinie".
Als besonders grundlegend für die zukünftige (Zusammen-)Arbeit der EJÖ hält er den Beschluss des JURÖ über das Pride-Impulspapier. "Dieser Beschluss hat von allen Beteiligten Mut erfordert und beweist, dass sich die EJÖ in den letzten drei Jahren stark entwickelt hat und ernsthaft versucht, Dialog zu fördern und Brücken zu bauen. Der JURÖ hat damit gezeigt, dass dies gelingen kann und darf damit auch für andere kirchliche Gremien Vorbild sein."
Er blickt demütig auf die vergangenen drei Jahre zurück und ist sehr dankbar, dass er die EJÖ ein Stück ihres Weges begleiten und dabei selbst vieles lernen durfte.
Besonders freut es ihn, die Geschicke der EJÖ guten Gewissens in die Hände der neuen JULÖ und des neuen Vorsitz-Teams legen zu können.
"Ich wünsche daher allen, die (neu) Verantwortung für die EJÖ übernommen haben, alles Gute und Gottes reichen Segen für ihr Wirken." so Benedikt abschließend.

Die weitere Zusammensetzung der JULÖ musste natürlich auch gewählt werden, und so übernimmt der Theologiestudent und IT-Manager Patrick Bonten aus Oberösterreich die Funktion des stellvertretenden Vorsitzenden der EJÖ. Die weiteren gewählten Mitglieder der JULÖ sind Ronja Pfau (ehrenamtlich bei EJ Steiermark), Edgar de Faria Moniz (ehrenamtlich bei EJ Niederösterreich), Angelina Ahrens (hauptamtlich bei EJ Wien) und Sarah Fleischhauer (hauptamtlich bei EJ Salzburg-Tirol).

Da es ja ein Wahl-JURÖ war, wurden auch etliche weitere Funktionen gewählt. So wurden Rosalie Granitzer (EJ Niederösterreich) und ihr Stellvertreter Markus Nemetz (EJ Wien) als Delegierte in die Synode A.B. und Sascha Smolka (EJ Niederösterreich) und sein Stellvertreter Johannes Krauss (EJ Salzburg-Tirol) als Delegierte in die Generalsynode gewählt.
Zudem wurden zahlreiche weitere wichtige Ämter wie die Rechnungsprüfung und diverse Außenvertretungen gewählt.

Der JURÖ startete am Freitag, 7.6.2024 mit einem Überraschungsabend, traditionell veranstaltet durch die gastgebende EJ Gliederung, diesmal EJ Burg Finstergün, mit einer Führung durch die Ruine (alter Teil der Burg) zu den historischen Geschehnissen. Danach wurde die Historie des neuen Teils der Burg erzählt und insbesondere auch die evangelische Geschichte der Burg, die in evangelischer Hand viele Höhen und Tiefen wie zum Beispiel auch zwei Brände überstand.
Der erste Tag des JURÖ 2024 endete mit einem gemütlichen Beisammensein auf Einladung der Burg, bei dem Ideen gesammelt wurden, was die Burg noch neues (verrücktes), wie beispielsweise einen "Flying Fox" oder eine Rutsche, umsetzen könnte.

Der Samstag stand im Zeichen klassischer Gremienarbeit, mit Berichten, Jahresplanung und Finanzen.
Weiters wurden schwerpunktmäßig zentrale Arbeitsfelder der EJÖ wie die Gewaltschutzrichtlinie (GSR), Impulspapiere zur "Pride" und "Wert außerschulischer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen" diskutiert und bearbeitet, sowie eine Bündnispartnerschaft der Initiative "ABC der psychosozialen Gesundheit" beschlossen.

Die neue GSR der EJÖ, wurde in ihrer vorläufigen Variante ausgiebig diskutiert und es wurden Punkte ausgemacht, an denen noch Veränderung notwendig ist. Die GSR ist eine ausgiebigere Form zur bisherigen Kinderschutzrichtlinie (KSR) der EJÖ und beinhaltet unter anderem eine größere Bandbreite möglicher Gewaltformen und ein besseres Präventions- und Reaktionssystem.

Das österreichweite Mitarbeiter:innenbildungskonzept "ej qualifies" wurde in der neuesten Version diskutiert, einzelne Punkte durch den JURÖ optimiert und mit diesen Veränderungen beschlossen. "ej qualifies" wird ab Herbst 2024 den österreichweit unterschiedlichen EJ-Bildungsangeboten einen einheitlichen Rahmen geben und Ausbildungsschritte der ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen von ihrem Einstieg bis zur eigenverantwortlichen Gestaltung von Jugendarbeit innerhalb der EJÖ begleiten. Gleichzeitig wird dabei die Bildungsarbeit der EJÖ mit dem Label "aufZAQ" zertifiziert, um den Teilnehmer:innen ihre Kompetenzen für ihren weiteren Bildungsweg und den Arbeitsmarkt sichtbar zu machen und zu bestätigen.

Intensiv wurde das Impulspapier „Warum so still, liebe EJÖ?“ zum Thema "Pride" diskutiert. Aufgrund immer wieder aufkommender Fragen nach der Position der EJÖ und ihrer bis dahin eher zurückhaltenden Positionierung war das Ziel mit dem Impulspapier besonders auch nach außen hin sprachfähig zu werden. In Kleingruppen befasste sich daher der JURÖ mit der Vielfalt der Meinungen innerhalb der EJÖ und konnte sich zusammenfassend darauf einigen, dass sich „die EJÖ in der Vielfalt an Meinungen als Brückenbauerin versteht“.
Das zweite Impulspapier befasst sich mit dem Wert der außerschulischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und ihre positive gesellschaftliche Auswirkung. Da junge Menschen die Zukunft der Welt gestalten, möchte sie die EJÖ mit allem, was ihr zur Verfügung steht, fördern. Unter anderem fordern wir daher mehr Wertschätzung und Anerkennung des ehrenamtlichen Engagements, mehr Mitspracherecht und eine gesetzlich verankerte Inflationsanpassung der Bundesjugendförderung.
Die neue JULÖ wird sich, in Bezug auf dieses Papier, mit den Jugendsprecher:innen der Parlamentsparteien Kontakt aufnehmen.

Schließlich wurde eine Bündnispartnerschaft mit der "ABC-Initiative" beschlossen. Diese setzt sich für die psychosoziale Gesundheit junger Menschen ein und passt damit gut zu den Werten der EJÖ.

Den Tagesabschluss bildete ein Gottesdienst mit Jugendpfarrerin für Österreich, Bettina Növer, zum Thema "Große Fußstapfen – I´ll do it my way" zur Bibelstelle Josua 1,9 sowie Verabschiedung, Danksagung und Segnung von Gerhild Hergesell, die nach langer OKR-Zeit (als Ansprechpartnerin für die Jugend) in den Ruhestand geht.
Nach dem Gottesdienst gab es die Möglichkeit aus den drei Programmpunkten "JamSession mit Alwin Miller, Musiker vom AEL-Projekt "Netzwerk ProPOP"", "Burgführung" und "Gemütlicher Abend" auszuwählen.

Der Sonntag war zur Gänze den eingangs erwähnten Wahlen auf EJÖ Bundesebene gewidmet.

Zusammenfassend war das Wochenende zwar sehr intensiv, die neuen Delegierten des JURÖ konnten sich aber gut kennenlernen und es war ein gutes Miteinander.

Der JURÖ ist für die Beratung und Beschlussfassung über alle grundsätzlichen Fragen der österreichweiten Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie über Richtlinien, Konzepte und den Einsatz von Arbeitshilfen für diese Aufgaben zuständig.
Er setzt sich aus den von den Diözesanjugendräten sowie dem Jugendrat H.B. gewählten Delegierten zusammen. Damit berät ganz Österreich über die zukünftige Ausrichtung der EJ in Österreich

SAVE THE DATE: Der JURÖ 2025 wird vom 23. bis 25.5 in Bad Goisern stattfinden. Die Sitzung ist wie immer öffentlich.