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SoFrei - Reportage 20. Computercamp


30. August 2024

Jedes Jahr wird mittels SoFrei ein buntes Sommerprogramm der evangelischen Jugend angeboten. Viele Freizeitorte gibt es schon seit Jahrzehnten, zum Beispiel BAM in Kroatien, das aus der Pula Freizeit der 80er Jahre der Grazer und Villacher entstanden ist. So wie an die Küste noch immer mit Zelten und Selbstversorgung gereist wird, ist auch die Burg Finstergrün als Herberge seit den 50er Jahren ein beliebtes Ziel für Sommerfreizeiten, wenn auch der Standard sich maßgeblich verändert hat. Als vor Jahrzehnten die Kinder und Jugendlichen drei Wochen auf „Erholung“ geschickt wurden, reichte ...

die Bezeichnung Sommerfreizeit auf Burg Finstergrün. Heute hat jede Freizeit ein Motto, ob Burg und Pferd, Fantastisches Burgabenteuer, Go Wild, Auf neuen Wegen, Computeruni usw. Manche besuchen Freizeiten noch immer als alternative Sommerbetreuung, und sind mittels SoFrei wochenlang unterwegs, manche suchen sich bewusst eine Woche nach ihren Interessen.

Die einen gehen Raften, die anderen Reiten, die dritten drehen Filme oder entwickeln mittels verschiedener Technologien ein Exit Spiel. Doch alle erleben Gemeinschaft, spielen, sitzen am Lagerfeuer, singen und haben Spass. Lustiger Weise ist das Gestalten von Kleidung sehr hoch im Kurs, so können bei den Finsterlings Gefährt*innen Wäscheleinen voll klassisch gebatikten T-Shirts bewundert werden, die Fantastischen Abenteurer wenden die Flaschen-Batik-Technik an, die Pferdecamper bemalen T-Shirts mit Fingerfarben und am Computercamp findet die Gestaltung am PC statt und die Folien werden aufgebügelt.

Personen aus dem Computercamp haben den Ablauf des Camps und des 20 Jahr Jubiläum dieses als Reportage zusammengefasst. Nach dem Versuch des Vereinheitlichens, ist folgendes dabei herausgekommen:

Am Sonntag, den 11. August treffen die 18 Teilnehmenden ab 14:00 beim Check in ein. Zu dem Zeitpunkt hat das Team den Aufenthaltsraum bereits in ein multimediales Zentrum verwandelt. Pro zwei oder drei Ankommenden assistiert ein Mitglied der Crew beim Zimmerbeziehen, manche Eltern gehen gerne mit, andere verabschieden sich gleich im Burghof.

Mit der Begründung, dass bei einem Feueralarm Koffer und andere Utensilien auf dem Fußboden lebensbedrohlich sind, verstehen fast alle, dass es nötig ist, einen Kasten einzuräumen. Nach dem diese allgemeinen Dinge erledigt sind, werden bei den Computern die individuellen Einstellungen vorgenommen. Auf der Spielwiese werden anschließend mit Kennenlernspielen die ersten Kontakte geknüpft. Zuerst stehen Spiele auf der Tagesordnung, wo alle gleichzeitig das gleiche tun, niemand ausscheidet oder im Mittelpunkt stehen muss. Nach einer Burgführung, die einerseits das Gebäude erkunden lässt und andererseits die Grundregeln enthält, wird Abend gegessen. Danach findet in der Kapelle eine Andacht statt, deren Inhalt das Knüpfen von Freundschaften ist und in welcher die Freizeit und die Wünsche dafür unter Gottes Segen gestellt werden. Nach weiteren gruppendynamischen Spielen wie „Ich liebe alle“,Ich sitze, auf der Burg, und wünsche mir ...“ im Gemeinschaftsraum geht es ab zum Zähneputzen. In jedem Zimmer wird die Gute Nacht Geschichte, die übrigens Elkobert diesmal selbst geschrieben hat, gelesen und versucht Ruhe in die Zimmer zu bringen. Tja, und was wäre das für eine Freizeit und was für Kinder, wenn dies auf Anhieb funktionieren würde?

Am Montag um acht Uhr beginnt der Tag mit einem guten Frühstück, der Mahlzeit wo sich alle etwas finden, dass ihnen schmeckt. Um 8:50 singen wir „Bin ich aufgewacht“ danach erfährt jeder und jede, was auf dem individuellen Stundenplan steht. Für diejenigen, die nicht gerade Kurs haben, gibt es ein lustiges Burgspiel mit Jana, spätestens jetzt stellen alle fest, das der Turm sechs Stockwerke und eine Wendeltreppe hat.

Am späteren Nachmittag haben dann alle ihre Visitenkarten gestaltet und diese auch fest getauscht, und je nach Vorlesungswahl die Drehbücher für die Filme geschrieben, die T-Shirts, Schürzen, Polsterbezüge und Turnsackerl zum Bedrucken ausgewählt oder die Funktionsweise des Lasercutters erklärt bekommen. Der eine oder die andere hat auch schon überlegt, welche Kurse im nächsten Jahr ausgewählt werden, denn es gibt so viel Interessantes zu entdecken.

Haselstecken suchen und zuspitzen sowie Holz sammeln für das Lagerfeuer steht auch am Programm. Wie jedes Jahr ist es spannend mitzuhelfen, wenn ein Feuer klassisch aufgebaut und mit Feuerstein angezündet wird. Und wer hätte gedacht, dass auch im Jahr 2024 auf einem Computercamp eine Gitarre, Singen, Steckerlbrot und Würstel einen schönen, für einige viel zu kurzen Abend, ermöglichen.

Am Dienstag fällt das Aufstehen sichtlich schwerer. Am Freizeitprogramm steht heute das Tischtennis und Tischfußballturnier. Das Auslosen ist echt lustig: Mit der Person, gegen die man Tischtennis spielt, bildet man anschließend im Wuzzeln das Team. Und dank Elkoberts Turnierplanung gibt es nicht nur ein spannendes Finale, das wiedereinmal 10:12 von Elkobert, dieses Jahr gegen Elias, verloren wird, sondern auch sehr spannende Matches um die hinteren Plätze. Alle dürfen natürlich gleich oft spielen, und ein Gegenüber zu haben, dass genau so erst die Angabe lernt, ist ebenso spannend wie das Spiel um den Sieg.

Die Filmcrews drehen parallel dazu an ihren Clips, die übrigens auf www.elkobert.at zu sehen sind, und die Folien für die T-Shirts werden gestaltet, ein Lego Roboter gebaut und die Designs für den Lasercutter oder 3-D-Drucker erstellt.

Nach den letzten Spielen des Turniers und ein paar coolen Sketches, die das Abendprogramm einleiten, liest Elkobert die Geschichte vom Schlumperwald und zur Freude aller gibt es ein Nachtgeländespiel. Die Teilnehmenden kommen alle unversehrt zurück, leider konnten nicht alle Mitarbeitenden den Abend verletzungsfrei überstehen.

Am Mittwoch Abend werden die Jubiläumsgäste anreisen und wir bewundern unsere Betreuenden. Obwohl zwei ausfallen, weil sie als Chauffeur/Sanitäter und Patientin das Krankenhaus Tamsweg besichtigen wollen und eine mit einem Eisbeutel im Gesicht versucht, mit uns zu arbeiten, merken wir am Programmablauf gar nichts davon. Sorry, natürlich gehen sie uns ab, aber die anderen vom Team haben alles im Griff.

Anmerkung: Zumindest, wie wir später erfahren, haben wir das geglaubt. Und dafür, dass sie uns nichts von ihrem Gefühlszustand und Stress merken haben lassen, und uns alle heim geschickt haben, wollen wir ihnen allen herzlich danken!

Also unser MuhMähMiauAra Geschrei schreckt noch immer alle anderen Personen auf der Burg, aber wir sind gerne der Zoo von Elkobert bei der Fütterung. Das Spiel darf definitiv nicht fehlen!

Mit unserem DJ Philipp als Kursleiter dürfen wir den Rittersaal herrichten und viel über das ganze Technikzeugs erfahren und alles selbst probieren. Clemens hilft beim Schneiden der Clips und das witzige Legorobotikdings fährt im Kursraum herum. Sophia und Verena spielen im Burghof mit denen, die gerade Freizeitprogramm haben.

Am Abend in der Disco im Rittersaal sind sogar Leute, die vor 20 Jahren schon mit am Computercamp waren. Und die Frau von der Burg (Anm. Lisbeth Bednar-Brandt) überreicht Elkobert ein Geschenk.

Warum wir Teilnehmenden wieder um 22:00 ins Bett müssen verstehen wir nicht ganz, aber es ist halt so.

Der Donnerstag ist großer Jubiläumstag. Seit 20 Jahren machen Elkobert und Bernhard schon das Computercamp. Es sind 40 Personen zusätzlich zu denen vom Camp da, einige davon haben auch hier übernachtet. Die Teilnehmenden haben alle ihre gebuchten Kurse in den letzten Tagen bereits absolviert, außer eine Gruppe, die noch Computerschreiben hat. Am Vormittag steht Klettergarten auf dem Programm. Die Klettergartenbetreuerin Elke kennen manche sehr gut, weil sie früher auch Mitarbeiterin beim Computercamp war. Sie lobt alle, weil alle den Parkour oben zusammen bringen.

Elkobert und Bernhard werden mit einem Jubiläumssong überrascht.

Lustig ist es zuzusehen, wie am Nachmittag lauter erwachsene Jubiläumsgäste sich im Klettergarten abmühen.

Das Exit The Castle wird getestet, dessen Entwicklung auf den Computertagen vor zwei Jahren begann und Erich heuer als Ferialpraktikant bei Elkobert perfektioniert hat. Manche Rätsel sind zu schwer. Das Anbringen wertschätzender Kritik durch die Projekttestenden ist erlaubt und erwünscht, aber schwer, weil motzen wäre viel leichter.

Am Abend findet die lange Nacht des Netzwerks, beziehungsweise Lagerfeuer in der Ruine statt. Echt super, dass da einige von den Teilnehmenden früherer Jahre auch Track Mania und Crack Attack spielen.

Der Freitag ist für alle unter 13 jährigen Abreisetag, von den älteren bleiben einige zu den Computertagen und aus dem Team wandeln sich alle, bis auf Elkobert, Bernhard und Darja zu Teilnehmenden.

Das Programm der Computertage ist auf den Tagesplänen bei den Fotos. In der Computerzeit macht jeder und jede aus dem Kursprogramm was er oder sie will.

Erlaubte Auszüge aus den Feedbacks der Computertage:

„Schön ist es, dass sich auch die über 18-Jährigen, die mit dabei sind, an die Regeln des Camps halten und bei den lustigen Freizeitspielen mitmachen.“

„Hier konnte ich viel von erfahrenen Programmierer:innen lernen“

„Einfach wieder einmal nach Herzenslust blödeln“

„Elkoberts Spielchen sind einfach immer witzig“

„Gut wieder hier zu sein, gut euch zu sehen!“

„Obwohl ich jetzt nicht so der Nerd bin, ich komm sicher wieder.“

Und es wird im kommenden Sommer, unter der Leitung von Darja und Elkobert, wieder ein Computercamp geben und viele andere coole Angebote im SoFrei.